Yoga und Achtsamkeit - MBSR Achtsamhochdrei
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Yoga und Achtsamkeit

Yoga liegt seit Jahren im Trend und es gibt viele unterschiedliche Stile vom dynamischen Poweryoga bis zum entspannenden und regenerierenden Yoga.

Allen gemeinsam ist, dass die körperlichen Übungen den Körper kräftigen, dehnen und gleichzeitig entspannen. Rückenschmerzen werden weniger oder können ganz verschwinden. Verspannungen können sich lösen und ein entspannter Körper lässt auch unseren Geist, unsere Gedanken ruhiger werden. Nach einer Yogastunde in der wir den ganzen Körper einmal durchbewegt haben, fühlen wir uns wohl und erleben uns gelassener.

Im MBSR-Kurs ist Yoga ein wichtiger Teil der Achtsamkeitsübungen. Hier sind die Übungen einfach und sanft. Das Bewusstsein ist nur auf den jetzigen Augenblick gerichtet. Wir nehmen von Moment zu Moment wahr, was geschieht: Empfindungen im Körper, der Atem, Gedanken und Gefühle. Klar, das hört man immer wieder, aber sich wirklich darauf einzulassen und dranzubleiben, ist gar nicht so einfach. Das habe ich selbst während meiner Ausbildung zur MBSR-Lehrerin gemerkt.

An eine dynamische Yoga-Praxis gewöhnt, bemerkte ich innerlich Widerstand, mich wirklich auf die Sanftheit und das Spüren einzulassen. Mein Geist langweilte sich und ich dachte, das ist aber nichts für mich.

Die Tiefe der achtsamen Praxis hat sich mir erst nach und nach erschlossen. All die Probleme und Schwierigkeiten, die wir in unserem Leben haben, begegnen uns auch auf der Yogamatte. Hier bin ich mit meinem Ehrgeiz, meinen Gewohnheiten und Bewertungen konfrontiert, merke was mir Lust bereitet und was Unlust und kann viel über mich selber erfahren.

Der ursprüngliche Yoga ist ein geistiger Weg der Selbstentwicklung, die Körperübungen sind erst viele hundert Jahre später ergänzend dazu gekommen. In unserer heutigen Zeit stehen sie aber oft im Mittelpunkt.

Früher fiel es mir schwer, mich auf die Anfangsentspannung in einer Yogastunde einzulassen. Mein Kopf war noch sehr damit beschäftigt, was vorher am Tag gewesen war oder damit Pläne zu machen. Ich weiß noch wie ich oft dachte: „Ok, jetzt noch ein paar tiefe Atemzüge und dann geht es endlich los mit Yoga, mit den Körperübungen“.

Heute habe ich es schätzen gelernt, gleich zu Beginn richtig anzukommen. Yoga beginnt für mich schon im ersten Moment, wenn ich auf der Matte liege, es mir richtig bequem mache und wirklich im Körper Platz nehme. Nach innen spüre und frage: „Wie ist es denn jetzt gerade? Was spüre ich?“

Es hat gedauert, bis ich mir erlauben konnte, in meiner Yogapraxis meine Erwartungen wahrzunehmen und sie auch mal loszulassen. Wirklich anwesend zu sein und aus dem Körper entstehen zu lassen, was entstehen will. Es gelingt auch nicht immer, aber ich nehme bewusster wahr und kann mich mehr darauf einlassen in mein Körpererleben hinein zu spüren.

„Ach, so fühlen sich die Schultern da gerade an der Stelle an, wo sie am Boden aufliegen. Ah ja, da kann ich den Arm noch etwas mehr nach oben öffnen, ja, so kann die Schulter noch etwas mehr entspannen und das Becken fühlt sich schön schwer auf dem Boden an. Trägt der Boden wirklich? Vertraue ich, dass er mich hält? Nein, da hält noch etwas im Bauch fest, traut sich noch nicht ganz… jetzt kommt ein tiefes Ausatmen. Ja, das fühlt sich angenehm an, ich werde ja wirklich getragen….“

Wenn ich mir die Zeit nehme, so anzukommen, meinen Atem beobachte und von Moment zu Moment mit Aufmerksamkeit begleite, kann ich ganz anders präsent sein. Ich erlebe auch herausfordernde Yogastunden aufmerksamer und fühle mich tiefer mit mir verbunden. Ich kann fühlen, was und wo es eng in meinem Körper ist, wo sich etwas verfestigt hat und wie nach und nach etwas weicher werden kann.

Es stellt sich mehr Gelassenheit und Vertrauen in meinen Körper ein und das Gefühl der Verbundenheit mit meinem Inneren dehnt sich auf andere und mein weiteres Umfeld aus.

 

 

 

Foto: livcool / photocase.de

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