27 Feb 6. Tag Das Herz öffnen
In diesen Tagen, in denen wir uns bewusst mehr um uns selbst kümmern und uns wahrnehmen, sind wir auch mehr mit unserem Herzen in Verbindung. Heute möchte ich dich zu einer einfachen dynamischen Herzübung einladen. Sie eignet sich gut nach einem anstrengenden Arbeitstag oder wenn sich in dir etwas angestaut hat und du das Bedürfnis hast, dir mal „Luft“ zu verschaffen, wenn du dich sehr angespannt fühlst oder wann immer Emotionen hochkommen, die du nochmal anschauen möchtest. Den Brustkorb in diesem dynamischen Rhythmus zu weiten und zu schließen kann sehr befreiend wirken und häufig klärt sich nach oder schon während der Übung etwas im Herzen und es wird deutlicher, was deine Zuwendung braucht.
Du brauchst für diese Übung etwa 10 Minuten Zeit.
- Setze dich bequem auf ein Kissen im kreuzbeinigen Sitz oder wähle den Versensitz oder auch eine andere für dich bequeme Sitzhaltung, wie auf einem Stuhl. Wichtig ist, dass du um dich herum genügend Platz hast. Beginne, indem du die Arme vor der Brust kreuzt und sie dann weit nach hinten öffnest. Jedes Mal kreuzt du die Arme vor der Brust und öffnest sie dann weit zur Seite nach hinten. Dadurch werden Brustraum und Schultern im dynamischen Wechsel geschlossen und wieder weit auf gemacht. Halte dabei die Finger gespreizt, damit die Hände nicht unkontrolliert fliegen und du dich vielleicht verletzt. Das ist schon alles.
- Mache die Übung ca. 5 – 7 Minuten, wenn möglich ohne Unterbrechung. Richte dabei die Aufmerksamkeit auf deinen Herzraum und lasse alle Emotionen und Empfindungen, die sich zeigen zu. Das kann Ärger, Wut, Traurigkeit oder auch Freude sein, oder auch die verschiedensten emotionalen Zustände im Wechsel. Alles wahrnehmen, zulassen und weitermachen. Vielleicht kommt auch ein Gefühl auf, als könntest du fliegen und du fühlst, wie der Herzraum weiter wird und sich befreiter anfühlt.
- Dann beende langsam die Übung und bleibe noch einige Minuten ruhig sitzen, die Hände auf dein Herz oder eine Hand auf dein Herz und eine auf den Bauch gelegt und spüre nach. Die Aufmerksamkeit jetzt ganz auf dein Herz gerichtet. Was spürst du jetzt? Ist etwas hochgekommen, was angeschaut werden möchte? Vielleicht etwas, von dem du vorher gar nicht wusstest, dass es da war? Was hat sich geklärt? Was braucht deine Zuwendung?
Jedesmal wenn ich die Übung mache, bin ich beim Nachspüren mit Emotionen in Kontakt, die mir vorher nicht bewusst waren. Ich hatte mich vielleicht nur angespannt oder eingeengt gefühlt und es tut mir gut, zu spüren und zu erkennen, was es ist, das sich da aufgestaut hatte und dass es sich zeigen konnte. Die Klärung und die liebevolle Zuwendung bewirken, dass ich mich wieder entspannter und friedvoller fühle.
Ich wünsche ich dir, dass auch du für dich mit der Übung positive und wertvolle Erfahrungen machst. Vielleicht magst du, was du erlebt hast, in deinem Buch festhalten. Hinterlasse auch gerne einen Kommentar, wie es dir mit der Übung ergangen ist.
„Wende dich nicht ab. Halte deinen Blick auf die bandagierte Stelle gerichtet. Genau da tritt das Licht in dich ein.“
Rumi – Persischer Mystiker und Dichter (1207 – 1273)
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