01 Feb. Was ist MBSR?
MBSR steht für Mindfulness Based Stress Reduction, was übersetzt soviel heißt wie achtsamkeitsbasierte Stressreduktion. Der Kurs erstreckt sich über acht Wochen, in denen du einen anderen Umgang mit persönlich belastenden Situationen, Gedanken und Gefühlen erlernen kannst, um mehr Gelassenheit und Freude in deinem Leben zu erfahren.
Auch wenn du meditieren lernen oder mehr darüber erfahren möchtest, ist dieser Kurs gut geeignet.
Das Training findet in einer Gruppe von meist 6 – 12 Teilnehmern gemischten Alters statt. Es sind acht Übungsabende zu je 2,5 Stunden und ein Übungstag – meist ein Samstag oder Sonntag von ca. 6 Stunden.
Vor dem Kurs führt der/die MBSR-Lehrer*in ein Vorgespräch, in dem man sich persönlich kennenlernen kann. Du erfährst, was dich in dem Kurs erwartet, deine Fragen werden beantwortet und dann schaut man gemeinsam, ob der Kurs hilfreich für dich sein kann.
Das Trainingsprogramm wurde in den 70er Jahren von dem Molekularbiologen Dr. Jon Kabat-Zinn in den USA entwickelt und wird heute auf der ganzen Welt angewendet. Die positive Wirkung der Achtsamkeitspraxis ist wissenschaftlich belegt und es gibt inzwischen viele Ärzte und Psychologen, die auf ihre Heilkraft setzen.
Ein MBSR-Kurs ist in erster Linie ein Selbsterfahrungskurs mit angeleiteten Achtsamkeitsübungen wie Bodyscan (eine Körperreise), sanften achtsamen Yogaübungen und Meditationen im Sitzen.
Jeder Kursabend steht unter einem anderen Thema, zu dem der/die MBSR-Lehrer*in einen kleinen Vortrag hält. Die Teilnehmer tauschen sich in Gruppengesprächen über die eigenen Erfahrungen während der Übungen und während der vergangenen Woche aus.
Es gibt auch kleine Aufgaben für zu Hause, in denen du eingeladen bist, dein Verhalten zu einem bestimmten Thema während der jeweiligen Woche zu beobachten und jeden Tag kurz ein Erlebnis aus dem Tag zu notieren. Das hilft dir, tiefer zu verstehen, was von außen wie auf dich wirkt und wie du üblicherweise in deinem Alltag damit umgehst.
Wir können ein Verhalten nur ändern, wenn es uns richtig bewusst ist. Daher ist es wichtig, die Übungen, die wir im Kurs machen, auch alleine zu Hause zu praktizieren. Jedes Mal, wenn wir uns die Zeit für uns nehmen und üben, können wir uns selbst erfahren und besser kennenlernen. Dadurch können uns viele unserer Handlungsmuster und persönlichen Sichtweisen bewusster werden. Es empfiehlt sich, während des Kurses eine 30 – 45minütige tägliche Übungszeit mit einzuplanen.
Am Ende des Kurses hast du ein umfassendes Verständnis für die Entstehung und Wirkung von Stress, wie dein individuelles Stresserleben entsteht und inwieweit Achtsamkeit hier hilfreich und unterstützend wirken kann.
Am letzten Kursabend berichten Teilnehmer oft, dass das Wort Achtsamkeit für sie mit neuem Inhalt gefüllt ist. Häufig haben sie neues Vertrauen in sich gewonnen, weil sie sich den äußeren Umständen und auch ihren eigenen Gefühlen nicht mehr hilflos ausgeliefert fühlen. Die Übungen und unser tieferes Verständnis können wie Werkzeuge wirken, die uns ermöglichen, ein anderes Verhalten zu wählen, mit dem wir uns mehr im Einklang fühlen.
Foto: .marqs / photocase.de
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